Eléonore Devillepoix, „Die Stadt ohne Wind“, Band I

Schließlich traten sie auf die Plattform hinaus, die das Amphitheater umgab. Die Abendsonne warf zierlich gewellte Goldstreifen auf das bewegte Wasser des Kanals. Hinter der Kaimauer wartete eine Flotte funkelnder Schildkröten auf die Magier.

Die Dunkelheit hatte die unteren Ebenen bereits verschluckt, während das letzte Tageslicht auf den Spitzen der Türme glomm. Von diesem Schauspiel aufgemuntert, hob Arka den Kopf und sah Lastyanax an.
»Also … äh … womit werden wir … also … uns beschäftigen, Meister ? Bringen Sie mir magische Tricks bei ?«, fragte sie aufgeregt. »Wie man Wirbelstürme erschafft, Blei in Gold verwandelt, mit Tieren spricht und all das ?«
Aus seinen verdrießlichen Gedanken gerissen, starrte Lastyanax Arka an, als frage er sich, ob sie noch ganz bei Trost sei.
»Nein«, entgegnete er dann trocken. »Ich werde dir weder beibringen, wie man aus Blei Gold macht, noch wie man mit Tieren spricht. Wenn das alles ist, was dich interessiert, kannst du gleich wieder gehen.«
(Eléonore Devillepoix, „Die Stadt ohne Wind“ Band 1: „Arkas Reise“)

In diesem actionreichen Fantasy-Abenteuer voller politischer Anspielungen bilden die unerschrockene dreizehnjährige Amazone Arka und ihr Mentor, der nerdige Magier Lastyanay, ein hinreißendes Odd Couple.
Es hat ungeheuren Spaß gemacht,  im flotten Tandem mit Anne Gabler die fantastisch-antike Welt von Hyperborea mit ihrer schwindelerregenden Architektur und ihren magischen Kräften sprachlich nachzubilden und sich bei den Dialogen auf der ganzen Bandbreite zwischen Arkas losem Mundwerk und der gedrechselten Sprache der Minister zu bewegen.

Der Insel Verlag hat eine tolle Sonderseite und einen Prospekt dazu ins Netz gestellt.